Ehem. Hauptwerkstätte Rudolfsheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 24.04.1974 wurde die alte Hauptwerkstätte Rudolfsheim geschlossen, denn in Simmering stand nun die neu errichtete, hochmoderne Zentralwerkstätte zur Verfügung. Die Gleisanlagen der ehemaligen HW wurden aufgelassen und die Gebäude bis auf eine Ausnahme durch Wohnbauten ersetzt. Das letzte verbliebene Gebäude wurde noch lange Zeit von den Wiener Linien genutzt.
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Am 24. April 1974 wurde die alte Hauptwerkstätte Rudolfsheim geschlossen, denn in Simmering stand nun die neu errichtete, hochmoderne Zentralwerkstätte zur Verfügung. Die Gleisanlagen der ehemaligen HW wurden aufgelassen und die Gebäude bis auf eine Ausnahme durch Wohnbauten ersetzt. Das letzte verbliebene Gebäude wurde noch lange Zeit von den Wiener Linien genutzt.
  
Nebenstehender Gleisplan aus den 50er-Jahren zeigt die umfangreichen Gleisanlagen im Bereich der ehemaligen Hauptwerkstätte. Der gelbe Pfeil deutet auf den oben gezeigten Gleisrest hin. Leider sind die in der neuen Halle befindlichen Gleise in diesem Plan nicht eingezeichnet - möglicherweise hat man diese Halle ebenso wie die knapp daneben liegende obere Halle dem Bahnhof Rudolfsheim zugeordnet und daher fälschlicherweise als für die HW nicht relevant angesehen. Auch die am nördlichen Ende der Jheringgasse vorhandene Verschwenkung zum westlichen Straßenrand ist in diesem Plan nicht eingezeichnet.
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Auf den ersten beiden Fotos vom 25. Oktober 2005 sehen wir das Eingangstor zur damaligen "Fetzenkammer", dem Bekleidungsmagazin der Wiener Linien. Noch bis ins Jahr 2008 erkannte man unter der Tür ein Relikt aus früheren Zeiten, denn hier befand sich einst die Einfahrt in die sogenannte "Neue Halle". Innen mündete dieses Gleis am Ende des Rechtsbogens in eine Schiebebühne, mittels der man die Fahrzeuge auf jedes der fünf in der Halle befindlichen Gleise befördern konnte. Laut Aussage eines ehemaligen Bediensteten der HW wurde die "Neue Halle" im Laufe der Zeit für verschiedenste Arbeiten verwendet. Oftmals erfolgte dort die Fertigstellung der Verkabelung oder die Endfertigung der Fahrzeuge, aber auch die Ausschlachtung zur Verschrottung vorgesehener Fahrzeuge erfolgte in dieser Halle.
  
Ein großer Teil der Zufahrtsgleise in diesem Bereich existiert übrigens heute noch unter dem Straßenbelag. In der Siebeneichengasse, der Jheringgasse und der Sechshauser Straße kann man an manchen Stellen den Verlauf der Schienen anhand von Rissen im Belag erkennen. Bei Bauarbeiten kommen diese Gleise dann hin und wieder vorübergehend ans Tageslicht, so z.B. Ende Mai 2005 das Gleis in der Jheringgasse bei der Schwendergasse (südlich der Mariahilferstraße).
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Ein Blick durch das neben dem Tor befindliche Fenster zeigte jahrelang, dass die Schienen hinter dem Eisentor zumindest noch ca. fünf Meter bis zu einem üblicherweise geschlossenen Holztor weitergingen – was jeden betriebsfremden Gleisarchäologen natürlich neugierig machte, wie es wohl dahinter aussehen möge. Am 17. Oktober 2008 (drittes Bild) stand das Tor dann offen, denn dahinter fanden gerade Abbrucharbeiten statt – auf dem Gelände sollte nämlich eine Wohnanlage entstehen. Bald darauf hatten die Bauarbeiten auch das Gebäude mit der Einfahrt erfasst, und spätestens im Juni 2009 war von den Gleisresten nichts mehr übrig. Das Einfahrtstor ist dabei erneuert und daneben eine Garageneinfahrt errichtet worden, ansonsten erstrahlt das Gebäude seit der Renovierung in neuem Glanz.
 
 
Die am unteren Ende des Planes zu sehenden Gleise in der Sechshauserstraße wurden früher von der Straßenbahnlinie 57 befahren. Nach deren Einstellung am 13.05.1966 wurde dieser Streckenabschnitt aber noch bis zum 24.04.1973 als Zufahrt zur Hauptwerkstätte betriebsfähig gehalten.
 
 
 
Darunter noch ein Ausschnitt aus einem anderen Plan, wo auch die Schiebebühne und die fünf in der neuen Halle befindlichen Gleise eingezeichet sind.
 
  
 
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2005-10-25 EhemHW Siebeneicheng 01.jpg|Auf diesem Foto vom 25.10.2005 sehen wir das Eingangstor zur damaligen "Fetzenkammer", dem Bekleidungsmagazin der Wiener Linien. Noch bis ins Jahr 2008 erkannte man unter der Tür ein Relikt aus früheren Zeiten, denn hier befand sich einst die Einfahrt in die sogenannte "Neue Halle".
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2005-10-25 EhemHW Siebeneicheng 01.jpg|Einfahrt in die "Fetzenkammer" der Wiener Linien (25.10.2005)
2005-10-25 EhemHW Siebeneicheng 02.jpg|Innen mündete dieses Gleis am Ende des Rechtsbogens in eine Schiebebühne, mittels der man die Fahrzeuge auf jedes der fünf in der Halle befindlichen Gleise befördern konnte. Laut Aussage eines ehemaligen Bediensteten der HW wurde die "Neue Halle" im Laufe der Zeit für die verschiedensten Arbeiten verwendet. Oftmals erfolgte dort die Fertigstellung der Verkabelung oder die Endfertigung der Fahrzeuge. Weiters erfolgte in der neuen Halle die Ausschlachtung von zur Verschrottung vorgesehenen Fahrzeugen.
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2005-10-25 EhemHW Siebeneicheng 02.jpg|Detailaufnahme der Gleisreste unter dem Einfahrtstor (25.10.2005)
2008-10-17 Einfahrt NeueHalle 06.jpg|Ein Blick durch das neben dem Tor befindliche Fenster zeigte jahrelang, daß die Schienen hinter dem Eisentor zumindest noch ca. 5 Meter bis zu einem üblicherweise geschlossenen Holztor weitergingen - was jeden betriebsfremden Gleisarchäologen natürlich neugierig machte, wie es wohl dahinter aussehen möge. Am 17.10.2008 stand das Tor dann offen, denn dahinter fanden gerade Abbrucharbeiten statt, auf dem Gelände sollte nämlich eine Wohnanlage entstehen. Bald darauf hatten die Bauarbeiten auch das Gebäude mit der Einfahrt erfasst, und spätestens im Juni 2009 war von den Gleisresten nichts mehr übrig. Das Einfahrtstor ist dabei erneuert und daneben eine Garageneinfahrt errichtet worden, ansonsten erstrahlt das Gebäude seit der Renovierung in neuem Glanz.
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2008-10-17 Einfahrt NeueHalle 06.jpg|Ein Blick durch das links neben dem Einfahrtstor befindliche Fenster (17.10.2008)
 
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Nebenstehender Gleisplan aus den 1950er-Jahren zeigt die umfangreichen Gleisanlagen im Bereich der ehemaligen Hauptwerkstätte. Der gelbe Pfeil deutet auf den hier beschriebenen Gleisrest hin. Leider sind die in der neuen Halle befindlichen Gleise in diesem Plan nicht eingezeichnet - möglicherweise hat man diese Halle ebenso wie die knapp daneben liegende "obere Halle" dem Bahnhof Rudolfsheim zugeordnet und daher fälschlicherweise als für die HW nicht relevant angesehen. Auch die am nördlichen Ende der Jheringgasse vorhandene Verschwenkung zum westlichen Straßenrand ist in diesem Plan nicht eingezeichnet.
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Ein großer Teil der Zufahrtsgleise in diesem Bereich existiert übrigens heute noch unter dem Straßenbelag. In der Siebeneichengasse, der Jheringgasse und der Sechshauser Straße kann man an manchen Stellen den Verlauf der Schienen anhand von Rissen im Belag erkennen. Bei Bauarbeiten kommen diese Gleise hin und wieder vorübergehend ans Tageslicht, so z.B. Ende Mai 2005 das Gleis in der Jheringgasse bei der Schwendergasse (südlich der Mariahilferstraße).
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Die am unteren Ende des Planes zu sehenden Gleise in der Sechshauserstraße wurden früher von der Straßenbahnlinie 57 befahren. Nach deren Einstellung am 13. Mai 1966 wurde dieser Streckenabschnitt aber noch bis zum 24. April 1973 als Zufahrt zur Hauptwerkstätte betriebsfähig gehalten.
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Rechts unten sehen wir noch einen Ausschnitt aus einem anderen Plan, wo auch die Schiebebühne und die fünf in der neuen Halle befindlichen Gleise eingezeichnet sind.
  
  
 
== Bilder vom Betrieb ==
 
== Bilder vom Betrieb ==
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Das erste Bild vom 14. Mai 1963 zeigt den neu lackierten N<small>60</small> 2718, der gerade zur Komplettierung in die "neue Halle" einfährt. Die N<small>60</small> waren für den Straßenbahnbetrieb adaptierte Stadtbahntriebwagen, die bis 14. Juni 1968 im Einsatz waren (zuletzt auf der Linie 60).
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Am zweiten Foto vom 27. Juni 1963 sehen wir den H<small>1</small> 2254, der bereits zur Verschrottung "hergerichtet" ist, d.h. es sind bereits alle noch brauchbaren Teile von ihm entfernt worden. Die offizielle Kassierung dieses Wagens erfolgte dann am 1. Juli 1963.
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Das dritte Bild ist eine Aufnahme mit Seltenheitswert: da die in der neuen Halle befindliche Schiebebühne (so wie auch alle anderen Schiebebühnen der HW) für Gelenkwagen zu kurz war, waren solche Fahrzeuge im Bereich der Siebeneichengasse praktisch nie anzutreffen. Vermutlich wurde der hier zu sehende E<small>1</small> 4497 am 17. Mai 1973 für Transportzwecke "missbraucht". Da der Aufnahmezeitpunkt in die Umzugsphase fällt, könnte er möglicherweise zum Transport nicht allzu sperriger Dinge in die neue ZW Simmering verwendet worden sein. Vermutlich musste der E<small>1</small> ohnehin nach Simmering, evtl. auf die schon in Betrieb befindliche Räderdrehbank.
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1963-05-14 N 2718 NeueHalle.jpg|Am 14.05.1963 wurde der neu lackierten N60 2718 fotografiert, der gerade zur Komplettierung in die "neue Halle" einfährt. Die N60 waren für den Straßenbahnbetrieb adaptierte Stadtbahntriebwagen, die bis 14.06.1968 im Einsatz waren (zuletzt auf der Linie 60).
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1963-05-14 N 2718 NeueHalle.jpg|Der neu lackierte N<small>60</small> 2718 fährt zur Komplettierung in die "neue Halle" ein (14.05.1963)
1963-06-27 H1 2254 NeueHalle.jpg|Am 27.06.1963 ist der H1 2254 bereits zur Verschrottung "hergerichtet", d.h. es sind bereits alle noch brauchbaren Teile von ihm entfernt worden. Die offizielle Kassierung dieses Wagens erfolgte dann am 01.07.1963.
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1963-06-27 H1 2254 NeueHalle.jpg|H<small>1</small> 2254 ist in der neuen Halle zur Verschrottung "hergerichtet" worden (27.06.1963)
1973-05-17 E1 4497 NeueHalle.jpg|Hier sehen wir eine Aufnahme mit Seltenheitswert: da die in der neuen Halle befindliche Schiebebühne (so wie auch alle anderen Schiebebühnen der HW)für Gelenkwagen zu kurz war, waren solche Fahrzeuge im Bereich der Siebeneichengasse praktisch nie anzutreffen. Vermutlich wurde der hier zu sehende E<small>1</small> 4497 am 17.05.1973 für Transportzwecke "mißbraucht". Da der Aufnahmezeitpunkt in die Umzugsphase fällt, könnte er möglicherweise zum Transport nicht allzu sperriger Dinge in die neue ZW Simmering verwendet worden sein. Vermutlich mußte der E<small>1</small> ohnehin nach Simmering, evtl. auf die schon in Betrieb befindliche Räderdrehbank.
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1973-05-17 E1 4497 NeueHalle.jpg|E<small>1</small> 4497 in der Siebeneichengasse, vermutlich zu Transportzwecken (17.05.1973)
 
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Erreichbar mit den Straßenbahnlinien 52 und 58 (Haltestelle Winckelmannstraße), der Buslinie 57A (Haltestelle Siebeneichengasse), sowie der U-Bahnlinie U4 (Station Schönbrunn) mit anschließendem kurzem Fußmarsch.
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Erreichbar mit den Straßenbahnlinien 52 und 60 (Haltestelle Winckelmannstraße), der Buslinie 57A (Haltestelle Siebeneichengasse bzw. Weiglgasse), sowie der U-Bahnlinie U4 (Station Schönbrunn) mit anschließendem kurzem Fußmarsch.
  
 
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[[Kategorie:Rudolfsheim-Fünfhaus]]
 
[[Kategorie:Rudolfsheim-Fünfhaus]]
 
[[Kategorie:Mittlerweile nicht mehr sichtbare Gleisreste]]
 
[[Kategorie:Mittlerweile nicht mehr sichtbare Gleisreste]]

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2017, 15:48 Uhr

Wien: Ehemalige Hauptwerkstätte Rudolfsheim
Einstellungsdatum: 24.04.1974
Linie:
Ort: 1150 Wien, Siebeneichengasse 12 (15. Bezirk)
Status: nicht mehr vorhanden (irgendwann zwischen Oktober 2008 und Juni 2009 entfernt)
Gleisplan der alten HW aus den 1950er-Jahren
Gleisplan der "neuen Halle".

Am 24. April 1974 wurde die alte Hauptwerkstätte Rudolfsheim geschlossen, denn in Simmering stand nun die neu errichtete, hochmoderne Zentralwerkstätte zur Verfügung. Die Gleisanlagen der ehemaligen HW wurden aufgelassen und die Gebäude bis auf eine Ausnahme durch Wohnbauten ersetzt. Das letzte verbliebene Gebäude wurde noch lange Zeit von den Wiener Linien genutzt.

Auf den ersten beiden Fotos vom 25. Oktober 2005 sehen wir das Eingangstor zur damaligen "Fetzenkammer", dem Bekleidungsmagazin der Wiener Linien. Noch bis ins Jahr 2008 erkannte man unter der Tür ein Relikt aus früheren Zeiten, denn hier befand sich einst die Einfahrt in die sogenannte "Neue Halle". Innen mündete dieses Gleis am Ende des Rechtsbogens in eine Schiebebühne, mittels der man die Fahrzeuge auf jedes der fünf in der Halle befindlichen Gleise befördern konnte. Laut Aussage eines ehemaligen Bediensteten der HW wurde die "Neue Halle" im Laufe der Zeit für verschiedenste Arbeiten verwendet. Oftmals erfolgte dort die Fertigstellung der Verkabelung oder die Endfertigung der Fahrzeuge, aber auch die Ausschlachtung zur Verschrottung vorgesehener Fahrzeuge erfolgte in dieser Halle.

Ein Blick durch das neben dem Tor befindliche Fenster zeigte jahrelang, dass die Schienen hinter dem Eisentor zumindest noch ca. fünf Meter bis zu einem üblicherweise geschlossenen Holztor weitergingen – was jeden betriebsfremden Gleisarchäologen natürlich neugierig machte, wie es wohl dahinter aussehen möge. Am 17. Oktober 2008 (drittes Bild) stand das Tor dann offen, denn dahinter fanden gerade Abbrucharbeiten statt – auf dem Gelände sollte nämlich eine Wohnanlage entstehen. Bald darauf hatten die Bauarbeiten auch das Gebäude mit der Einfahrt erfasst, und spätestens im Juni 2009 war von den Gleisresten nichts mehr übrig. Das Einfahrtstor ist dabei erneuert und daneben eine Garageneinfahrt errichtet worden, ansonsten erstrahlt das Gebäude seit der Renovierung in neuem Glanz.

Nebenstehender Gleisplan aus den 1950er-Jahren zeigt die umfangreichen Gleisanlagen im Bereich der ehemaligen Hauptwerkstätte. Der gelbe Pfeil deutet auf den hier beschriebenen Gleisrest hin. Leider sind die in der neuen Halle befindlichen Gleise in diesem Plan nicht eingezeichnet - möglicherweise hat man diese Halle ebenso wie die knapp daneben liegende "obere Halle" dem Bahnhof Rudolfsheim zugeordnet und daher fälschlicherweise als für die HW nicht relevant angesehen. Auch die am nördlichen Ende der Jheringgasse vorhandene Verschwenkung zum westlichen Straßenrand ist in diesem Plan nicht eingezeichnet.

Ein großer Teil der Zufahrtsgleise in diesem Bereich existiert übrigens heute noch unter dem Straßenbelag. In der Siebeneichengasse, der Jheringgasse und der Sechshauser Straße kann man an manchen Stellen den Verlauf der Schienen anhand von Rissen im Belag erkennen. Bei Bauarbeiten kommen diese Gleise hin und wieder vorübergehend ans Tageslicht, so z.B. Ende Mai 2005 das Gleis in der Jheringgasse bei der Schwendergasse (südlich der Mariahilferstraße).

Die am unteren Ende des Planes zu sehenden Gleise in der Sechshauserstraße wurden früher von der Straßenbahnlinie 57 befahren. Nach deren Einstellung am 13. Mai 1966 wurde dieser Streckenabschnitt aber noch bis zum 24. April 1973 als Zufahrt zur Hauptwerkstätte betriebsfähig gehalten.

Rechts unten sehen wir noch einen Ausschnitt aus einem anderen Plan, wo auch die Schiebebühne und die fünf in der neuen Halle befindlichen Gleise eingezeichnet sind.


Bilder vom Betrieb

Das erste Bild vom 14. Mai 1963 zeigt den neu lackierten N60 2718, der gerade zur Komplettierung in die "neue Halle" einfährt. Die N60 waren für den Straßenbahnbetrieb adaptierte Stadtbahntriebwagen, die bis 14. Juni 1968 im Einsatz waren (zuletzt auf der Linie 60).

Am zweiten Foto vom 27. Juni 1963 sehen wir den H1 2254, der bereits zur Verschrottung "hergerichtet" ist, d.h. es sind bereits alle noch brauchbaren Teile von ihm entfernt worden. Die offizielle Kassierung dieses Wagens erfolgte dann am 1. Juli 1963.

Das dritte Bild ist eine Aufnahme mit Seltenheitswert: da die in der neuen Halle befindliche Schiebebühne (so wie auch alle anderen Schiebebühnen der HW) für Gelenkwagen zu kurz war, waren solche Fahrzeuge im Bereich der Siebeneichengasse praktisch nie anzutreffen. Vermutlich wurde der hier zu sehende E1 4497 am 17. Mai 1973 für Transportzwecke "missbraucht". Da der Aufnahmezeitpunkt in die Umzugsphase fällt, könnte er möglicherweise zum Transport nicht allzu sperriger Dinge in die neue ZW Simmering verwendet worden sein. Vermutlich musste der E1 ohnehin nach Simmering, evtl. auf die schon in Betrieb befindliche Räderdrehbank.



Erreichbar mit den Straßenbahnlinien 52 und 60 (Haltestelle Winckelmannstraße), der Buslinie 57A (Haltestelle Siebeneichengasse bzw. Weiglgasse), sowie der U-Bahnlinie U4 (Station Schönbrunn) mit anschließendem kurzem Fußmarsch.