Ehem. Bhf. Kagran
Wien: Ehemaliger Betriebsbahnhof Kagran | |
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Einstellungsdatum: | 16.10.1976 (bzw. 06.07.1976) |
Linie: | zuletzt waren dort 25 und 26 beheimatet (vor der ersten Schließung des Bahnhofs im Jahr 1973 waren es noch B/BK, 25, 25K, 25R und 26) |
Ort: | 1220 Wien, Wagramer Straße 71 (22. Bezirk) |
Status: | noch vorhanden (2017) |
Der 1912 eröffnete Bahnhof Kagran wurde am 3. September 1973 geschlossen und die dort beheimateten Linien wurden zum Bhf. Vorgarten umstationiert. Ab diesem Zeitpunkt diente der Bahnhof als Abstellanlage, beispielsweise für die in der warmen Jahreszeit nicht benötigten Vorgartner Arbeitsfahrzeuge für den Winterdienst. Am 6. Juli 1976 wurden die Gleisanlagen gesperrt und am 30. Juli 1976 die Fahrleitung abgetragen. Doch nur zwei Tage später, am 1. August 1976, stürzte die Reichsbrücke ein und der Bahnhof musste eilig reaktiviert werden, um einen Quasi-Inselbetrieb für die Linien 25 und 26 zu ermöglichen.
Das vor dem Bahnhof befindliche Überholgleis war zum Glück elektrifiziert geblieben und konnte daher in den ersten drei Nächten als Abstellgleis für die Züge genutzt werden. Hier war allerdings nicht für alle Fahrzeuge Platz, und so mussten damals einige Züge in den Endstellen übernachten.
Nach der erneuten Elektrifizierung des Bahnhofs erfolgte die Wiedereröffnung am 4. August 1976 mit Fahrzeugen der Typen M und m3. Nach Inbetriebnahme der Straßenbahnnotbrücke über die Donau erfolgte am 16. Oktober 1976 die erneute und diesmal endgültige Sperre des Bahnhofs Kagran.
Im Zuge des Baus der U-Bahn-Linie U1 wurde unweit des Standorts des alten Bahnhofs unter der Hochtrasse der U-Bahn ein neuer Bahnhof Kagran errichtet und mit 4. September 1982 in Betrieb genommen.
Die heute noch vorhandenen Gleise lagen auf dem links neben der Halle befindlichen Freigelände und wurden betriebsintern immer als "Gartengleise" bezeichnet (der Name hatte nichts mit der Gartenbauausstellung zu tun). Bis 1962 befand sich zwischen der Halle und den damals nur drei Außengleisen noch eine Grube, die man in diesem Jahr zuzuschütten begann, um auf dem so gewonnenen Areal die für die Gartenbauausstellung WIG 64 für notwendig erachteten zusätzlichen Abstellgleise errichten zu können. Die Anschüttung erfolgte durch Verlegen eines Gleises, das je nach Erfordernis verschoben wurde, und auf dem das gesamte Füllmaterial mittels Straßenbahnloren – vermutlich vornehmlich Kippern – angeliefert wurde. Ab 1963 standen neben der Halle insgesamt elf Abstellgleise zur Verfügung.
Bei der Wiederinbetriebnahme des Bahnhofs wurden nur noch zwei der bereits vor 1963 existierenden Gartengleise elektrifiziert, die restlichen neun blieben fahrdrahtlos.
Das Areal wird heutzutage von der benachbarten berufsbildenden Schule für Baugewerbe als Lehrbauhof genutzt.
Bilder vom Betrieb
Erreichbar mit der Straßenbahnlinie 25, der U-Bahn-Linie U1, sowie den Buslinien 26A, 27A, 27B, 93A und 94A (jeweils Haltestelle Kagran mit anschließendem kurzem Fußmarsch, Linien 25 und 93A auch Haltestelle Siebeckstraße).
Hinweis: der Gleisrest befindet sich auf einem Areal, wo Unbefugten der Zutritt untersagt ist. Die Stelle ist jedoch von außen einsehbar, und zwar entweder durch einen Zaun von der Anton-Sattler-Gasse aus oder vom Balkon des Multiplex-Centers.