Herzogenburger Straße: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Tramtrack Austria
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Bildtexte in Artikeltext verlagert und überarbeitet)
K (Kleinere Korrekturen)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Infobox |
 
{{Infobox |
 
STADT=St. Pölten|
 
STADT=St. Pölten|
ORTKURZ=Herzogenburgerstraße|
+
ORTKURZ=Herzogenburger Straße|
 
EINSTELLDAT=10.02.1976|
 
EINSTELLDAT=10.02.1976|
 
LINIE=-|
 
LINIE=-|
Zeile 12: Zeile 12:
 
Um das in der Herzogenburger Straße noch vorhandene Gleis als "Gleisrest" zu bezeichnen, muss man schon ein Auge zudrücken - schließlich wurde dieser Abschnitt auch nach der Einstellung der Straßenbahn immer noch regelmäßig von Vollbahn-Güterzügen befahren, wenn auch nicht mehr elektrisch. Dieser Streckenabschnitt wurde früher grundsätzlich nur für Gütertransporte verwendet, bis 1946 gab es allerdings Werksverkehr mit Personenwagen. Wo die Straßenbahn einst auf ihrer Stammstrecke nach Harland von der Daniel-Gran-Straße in die Eybnerstraße abbog, führte eine Abzweigung geradeaus zur Remise und dann weiter durch die Herzogenburger Straße mit ihren zahlreichen Industriebetrieben bis zu einem Vollbahnanschluss.
 
Um das in der Herzogenburger Straße noch vorhandene Gleis als "Gleisrest" zu bezeichnen, muss man schon ein Auge zudrücken - schließlich wurde dieser Abschnitt auch nach der Einstellung der Straßenbahn immer noch regelmäßig von Vollbahn-Güterzügen befahren, wenn auch nicht mehr elektrisch. Dieser Streckenabschnitt wurde früher grundsätzlich nur für Gütertransporte verwendet, bis 1946 gab es allerdings Werksverkehr mit Personenwagen. Wo die Straßenbahn einst auf ihrer Stammstrecke nach Harland von der Daniel-Gran-Straße in die Eybnerstraße abbog, führte eine Abzweigung geradeaus zur Remise und dann weiter durch die Herzogenburger Straße mit ihren zahlreichen Industriebetrieben bis zu einem Vollbahnanschluss.
  
Die St.Pöltner Straßenbahn wurde im Jahr 1911 hauptsächlich dazu errichtet, um die dortigen Industriebetriebe an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Der Personenverkehr entwickelte sich in weiterer Folge aber ebenfalls prächtig, doch leider gingen die Fahrgastzahlen ab den 1950er-Jahren deutlich zurück, was den Betrieb in finanzielle Probleme brachte. 1976 sorgten dann nicht bezahlte Stromrechnungen dafür, dass die Elektrizitätsgesellschaft der Bahn den Strom abdrehte, womit das Ende dieses Straßenbahnbetriebs besiegelt war.
+
Die St. Pöltner Straßenbahn wurde im Jahr 1911 hauptsächlich dazu errichtet, um die dortigen Industriebetriebe an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Der Personenverkehr entwickelte sich in weiterer Folge aber ebenfalls prächtig, doch leider gingen die Fahrgastzahlen ab den 1950er-Jahren deutlich zurück, was den Betrieb in finanzielle Probleme brachte. 1976 sorgten dann nicht bezahlte Stromrechnungen dafür, dass die Elektrizitätsgesellschaft der Bahn den Strom abdrehte, womit das Ende dieses Straßenbahnbetriebs besiegelt war.
  
Früher hatte die St. Pöltner Straßenbahn eigene elektrische Güterloks, die die Güterwaggons übernahmen und zu den Industriebetrieben schleppten. Die hier befindliche Glanzstofffabrik wurde bis zu ihrer Schließung im Jahr 2008 immer noch per Bahn bedient, wobei der mit einer ÖBB-Diesellok vorbespannte Güterzug die Herzogenburgerstraße hinunterfuhr und anschließend in die Anschlussgleise zurückschob, von wo die Waggons dann per Unimog weitertransportiert wurden.
+
Früher hatte die St. Pöltner Straßenbahn eigene elektrische Güterloks, die die Güterwaggons übernahmen und zu den Industriebetrieben schleppten. Die hier befindliche Glanzstofffabrik wurde bis zu ihrer Schließung im Jahr 2008 immer noch per Bahn bedient, wobei der mit einer ÖBB-Diesellok vorbespannte Güterzug die Herzogenburger Straße hinunterfuhr und anschließend in die Anschlussgleise zurückschob, von wo die Waggons dann per Unimog weitertransportiert wurden.
  
  
Zeile 27: Zeile 27:
  
 
== Bilder vom Betrieb ==
 
== Bilder vom Betrieb ==
Im Buch "Die St. Pöltner Straßenbahn" (Harald Marincig) findet man zahlreiche Betriebsfotos von dieser Stelle, und auch im Buch "Straßenbahnen in Österreich" (Wolfgang Kaiser) gibt es ein Foto eines Güterzuges in der Herzogenburgerstraße, der von einer elektrischen Güterlok der St. Pöltner Straßenbahn gezogen wird.
+
Im Buch "Die St. Pöltner Straßenbahn" (Harald Marincig) findet man zahlreiche Betriebsfotos von dieser Stelle, und auch im Buch "Straßenbahnen in Österreich" (Wolfgang Kaiser) gibt es ein Foto eines Güterzuges in der Herzogenburger Straße, der von einer elektrischen Güterlok der St. Pöltner Straßenbahn gezogen wird.
  
Wer eigene Betriebsfotos besitzt und mir diese für die Veröffentlichung auf dieser Seite zur Verfügung stellen möchte, möge sie mir bitte zukommen lassen!
+
Wer eigene Betriebsfotos besitzt und mir diese für die Veröffentlichung auf dieser Seite zur Verfügung stellen möchte, möge sie bitte hier veröffentlichen.
  
  
 
<HR>
 
<HR>
Erreichbar über kurzen Fußmarsch vom St.Pöltner Hauptbahnhof aus.
+
Erreichbar über kurzen Fußmarsch vom St. Pöltner Hauptbahnhof aus.
  
  

Version vom 23. Februar 2017, 23:54 Uhr

St. Pölten: Herzogenburger Straße
Einstellungsdatum: 10.02.1976
Linie: -
Ort: 3100 St. Pölten, Herzogenburger Straße zwischen Heinrich-Schneidmadl-Straße und dem Gleisanschluss zur Tullnerbahn
Status: noch vorhanden

Die St. Pöltner Straßenbahn hat bis zu ihrer Einstellung im Jahr 1976 zahlreiche entlang der Strecke gelegene Betriebe mit Gütertransporten bedient, wobei der Transport der Güterwaggons von und zur ÖBB-Strecke mit werkseigenen Elektro-Lokomotiven erfolgte.

Um das in der Herzogenburger Straße noch vorhandene Gleis als "Gleisrest" zu bezeichnen, muss man schon ein Auge zudrücken - schließlich wurde dieser Abschnitt auch nach der Einstellung der Straßenbahn immer noch regelmäßig von Vollbahn-Güterzügen befahren, wenn auch nicht mehr elektrisch. Dieser Streckenabschnitt wurde früher grundsätzlich nur für Gütertransporte verwendet, bis 1946 gab es allerdings Werksverkehr mit Personenwagen. Wo die Straßenbahn einst auf ihrer Stammstrecke nach Harland von der Daniel-Gran-Straße in die Eybnerstraße abbog, führte eine Abzweigung geradeaus zur Remise und dann weiter durch die Herzogenburger Straße mit ihren zahlreichen Industriebetrieben bis zu einem Vollbahnanschluss.

Die St. Pöltner Straßenbahn wurde im Jahr 1911 hauptsächlich dazu errichtet, um die dortigen Industriebetriebe an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Der Personenverkehr entwickelte sich in weiterer Folge aber ebenfalls prächtig, doch leider gingen die Fahrgastzahlen ab den 1950er-Jahren deutlich zurück, was den Betrieb in finanzielle Probleme brachte. 1976 sorgten dann nicht bezahlte Stromrechnungen dafür, dass die Elektrizitätsgesellschaft der Bahn den Strom abdrehte, womit das Ende dieses Straßenbahnbetriebs besiegelt war.

Früher hatte die St. Pöltner Straßenbahn eigene elektrische Güterloks, die die Güterwaggons übernahmen und zu den Industriebetrieben schleppten. Die hier befindliche Glanzstofffabrik wurde bis zu ihrer Schließung im Jahr 2008 immer noch per Bahn bedient, wobei der mit einer ÖBB-Diesellok vorbespannte Güterzug die Herzogenburger Straße hinunterfuhr und anschließend in die Anschlussgleise zurückschob, von wo die Waggons dann per Unimog weitertransportiert wurden.



Bilder vom Betrieb

Im Buch "Die St. Pöltner Straßenbahn" (Harald Marincig) findet man zahlreiche Betriebsfotos von dieser Stelle, und auch im Buch "Straßenbahnen in Österreich" (Wolfgang Kaiser) gibt es ein Foto eines Güterzuges in der Herzogenburger Straße, der von einer elektrischen Güterlok der St. Pöltner Straßenbahn gezogen wird.

Wer eigene Betriebsfotos besitzt und mir diese für die Veröffentlichung auf dieser Seite zur Verfügung stellen möchte, möge sie bitte hier veröffentlichen.



Erreichbar über kurzen Fußmarsch vom St. Pöltner Hauptbahnhof aus.